Nach dem Spiel hallte eine schallernde Humba, von Mannschaft und Fans gesungen, über die Sportanlage an der Hagenstrasse. Kurz zuvor hatte Schiedsrichter Rötzheimer das Derby abgepfiffen - ab da an gab es bei allen, die es mit dem VfB halten, kein Halten mehr.
Erstmals seit Monaten stand Habib Kaya nach seiner Schulterverletzung wieder in der Startelf, auch Sven Hagemeister konnte von Beginn an spielen. Die erste Chance im Spiel hatte der VfB, ein Schuß von Sebastian Hagemeister wird zur Ecke geklärt. In der 13. Minute war es wieder Hagemeister, der mit einem Lupfer FC Marl-Keeper Monno überwinden wollte. Der Ball ging jedoch knapp übers Tor der Heimmannschaft.
Das Spiel wurde bissiger und aggressiver - ein Derby halt! Leider konnte Schiedsrichter Rötzheimer aus Raesfeld nicht zur Beruhigung des Spiels beitragen, einige seiner Entscheidungen lösten Kopfschütteln bei allen Aktiven und den rund 150 Zuschauern aus. Überhaupt war die Resonanz für ein Derby in der Bezirksliga bei den doch angenehmen Wetterverhältnissen sehr enttäuschend. Aber das ist eine andere Geschichte.
Nach 23 Minuten dann die Führung für die Badeweiher-Elf: Ein flacher Pass von Rechts außen wird von Kötzsch durchgelassen, aus dem Hintergrund kommt Sebastian Hagemeister angelaufen und schiebt den Ball, gegen die Laufrichtung des Keepers, zum 1:0 für den VfB ein - zu diesem Zeitpunkt absolut verdient.
Leider beschränkte sich das Team von Markus Kaya in den folgenden Minuten mehr auf das Reagieren als weiter zu Agieren. Ein Schuss von Hampel konnte Muslubas in der 30. Minute noch entschärfen, in der 43. Minute klingelte es dann im Tor des VfB: Eine Flanke von Dana konnte Galica zum Ausgleich einnicken. Mit dem Ergebnis ging es in die Pause.
In der zweiten Hälfte konnten beide Teams und der Schiedsrichter nicht wirklich die hitzige Spielweise auf dem Kunstrasen entschärfen - die Zweikämpfe wurden hart geführt, es gab weiterhin Diskussionen und einige fragwürdige Entscheidungen.
Trotz der Unruhe auf dem Platz behielt der VfB den lange Zeit den kühleren Kopf. So auch in der 68. Minute, als Kötzsch den Ball von Halbrechts in den Marler Strafraum schlägt, Marquardt über den Ball tritt, und Sven Hagemeister den Ball nur noch über die Linie stoßen muss. 2:1!!!
In der 74. Minute war die Partie für Marcel Winkler dann gelaufen. Bei einem Zweikampf in Höhe der Mittellinie trifft der Hülser Innenverteidiger seinen Gegenspieler - der Referee schickte Winkler frühzeitig zum Duschen. Winkler nach dem Spiel: "Ich wollte eigentlich nur taktisch foulen, leider habe ich meinen Gegenspieler unglücklich getroffen."
Doch auch in Unterzahl stand der VfB sicher und konnte die hektischen Angriffsversuche der Marler souverän unterbinden. Der Schlußpfiff galt einer Erlösung und war der Beginn einer spontanen Party auf dem Feld.
Somit bleibt der VfB weiterhin auf Tuchfühlung vom neuen Spitzenreiter SG Borken. Man darf mit Spannung den nächsten Sonntag erwarten, dann kommt mit der TSG Dülmen der Tabellendritte an den Badeweiher. Mehr dazu unter der Woche.
FC Marl: Monno, Simon P., Mulai, Spitzer, Hampel ( 73. Lingner), Paust, Develi, Galica, Marquardt, Wloch Ma., Dana (85. Belenko).
VfB Hüls: Muslubas, Grams, Hagemeister Se. (80. Musiolik), Bakir, Grieß, Hagemeister Sv. (90. Filipovic), Kötzsch, Winkler, Prudetskiy (Nailovic), Kaya H., Kaya M.
Tore: 0:1 Seb. Hagemeister (13.), 1:1 Galica (43.), 1:2 Sv. Hagemeister (68.)
Bes. Vorkommnisse: Rote Karte gegen M. Winkler (74.)
Zuschauer: 150