Und die Party geht weiter! 2:1 gewann der VfB Hüls das Spitzenspiel der Bezirksliga gegen den Verfolger TSG Dülmen und baute durch den Sieg seinen Vorsprung auf den Zweitplatzierten auf sechs Punkte aus. Bereits nach 30 Sekunden gingen die Hausherren auf dem Kunstrasen im EVONIK Sportpark in Führung.
von Julius Sandkühler / Marler Zeitung, 02. Oktober 2017
Die Hausherren erwischten einen Traumstart. Während die Mannen der TSG Dülmen wohl geistig noch nicht auf dem Platz waren, führte der VfB Hüls schon mit 1:0. Okan Solak spielt direkt nach dem Anstoß einen langen Ball über die komplette Dülmener Abwehr, die den Ball völlig unterschätzten. German Prudetskiy hatte den Braten gerochen und nach einer technisch feinen Annahme den Treffer zur ganz frühen Führung erzielt.
Wer damit rechnete, dass der VfB weiter munter nach vorne spielen würde, irrte sich. Bis auf die erste Minute war Dülmen in der Anfangsphase die spielbestimmende Mannschaft. Schon in der dritten Minute hatten die Gäste durch Tobias Korte die Großchance zum Ausgleich. Doch sein Schuss aus 16 Metern krachte an den Querbalken. Der VfB erspielte sich nur noch eine nennenswerte Tormöglichkeit in Halbzeit eins, Mirko Grieß scheiterte aber aus 14 Metern an TSG- Schlussmann Markus Sylla.
Die Naumann-Elf legte auch in der zweiten Hälfte einen guten Start hin. In der 53. Minute erzielte Mirko Grieß das 2:0. Der bullige Stoßstürmer setzte sich dabei gegen drei Dülmener Abwehrspieler durch und vollstreckte eiskalt unter die Latte.
Doch nach seinem Treffer nahm das Spiel einen kuriosen Verlauf. Schon in der 55. Minute folgte prompt die TSG-Antwort, die VfB-Keeper Yasin Muslubas hätte vermeiden können. Muslubas wollte einen ungefährlichen Torschuss aufnehmen, doch der Ball flutschte ihm wieder aus den Armen und im Nachfassen holte er TSG-Stürmer Alexander Kock von den Beinen. Es gab folgerichtig Elfmeter für den Gast, der durch Christian Korte auf 2:1 stellte.
In der 68. Minute wurde das packende Spiel noch spannender, als es sowieso schon war. Bei einer unüber- sichtlichen Rudelbildung nach einem Foul an Sven Hagemeister sahen zwei Dülmener die Gelbe und der VfBer Mirko Grieß die Rote Karte. Grieß schubste vor den Augen des Schiedsrichters Nick Schitzik TSG-Verteidiger Mazlum Genc zu Boden. Auch wenn dieser theatralisch zu Boden ging – es war eine vertretbare Entscheidung.
In Überzahl und mit neuem Mut wollten die Gäste mindestens einen Punkt aus Marl mitnehmen, der VfB hingegen versuchte den Sieg nach Hause zu schaukeln. Die Platzherren verteidigten im Kollektiv sehr gut, ließen die Gäste nur mit langen Bällen in den Sechzehner eindringen. Die seltenen Konter, die sie fuhren, wurden oftmals nicht zu Ende gespielt und so blieb es bis zur letzten Minute eine attraktive und spannende Partie.
In der Nachspielzeit wäre es trotzdem fast zum Ausgleich gekommen. Nach einer Flanke sah es so aus, dass der eingewechselte Marcus Fischer aus fünf Metern frei auf das Tor köpfen könnte, doch Sebastian Hagemeister konnte ihn in der letzten Sekunde so bedrängen, dass der Ball knapp am Tor vorbei flog.
Ein äußerst wichtiger Dreier für die Hülser Spitzenreiter, die nun erst einmal einige Wochen auf ihren Top-Torjäger Mirko Grieß verzichten müssen. In der Liga steht für die Elf von Guido Naumann an, dann reist man zum nächsten Schwergewicht der Liga, zu den Sportfreunden aus Merfeld.
Doch das nächste Spiel wartet bereits morgen - am Tag der deutschen Einheit steht das Wiederholungsspiel des Kreispokal-Achtelfinale gegen den Westfalenligisten SV Schermbeck an. Anstoß ist um 15:00 Uhr im EVONIK Sportpark.