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Mit dem 1:0-Sieg am Sonntag beim SV Zweckel hat sich der VfB Hüls am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt gesichert. Das goldene Tor erzielte Sinan Kurt. Danach war bis spät in die Nacht nur noch Party am Badeweiher angesagt.

 

Der Moment nach dem 1:0 durch Sinan Kurt (Foto: Haselbach)Sportlich wollen wir hier gar nicht mehr so viel zurückblicken. Wir lassen den Trainer aber dazu noch einmal zu Wort kommen: "Als das 1:0 durch Sinan fiel, war mein erster Gedanke: Scheiße, das sind noch 25 Minuten bis zum Ende. Was die Truppe aber danach zeigte, ließ mich von Sekunde zu Sekunde sicherer werden, dass wir es uns nicht mehr nehmen lassen. Ob der Sieg jetzt verdient oder glücklich war, ist mir egal. Am Ende hätten wir den Sack auch zumachen können. So ein Spiel kann aber auch Unentschieden ausgehen. Am liebsten würde ich jetzt jeden einzelnen aus der Truppe loben. Für das Spiel am Sonntag, für die Einstellung in den letzten Wochen. Aber dann finde ich kein Ende. Wir genießen das jetzt, freuen uns riesig, aber dann gucken wir auch wieder auf das letzte Spiel. Das wir da Larifari spielen, ist nicht meine Einstellung. Wir wollen unseren Fans ein tolles letztes Heimspiel zeigen." Karsten Quante ist auch am Dienstag immer noch überwältigt von den Eindrücken vom Sonntag: "Die Fans in Zweckel, die gemeinsame Party hinterher im Vereinsheim. Die ganzen glücklichen und erleichterten Gesichter. Das vergisst man nie, das bleibt hängen. Aber wir sind im Fußball und es warten auch schnell wieder neue Aufgaben und Ziele auf uns."

Der Trainer wurde auf der PK gestört (Foto: Haselbach)In der Pressekonferenz wurden die Worte des Trainers schnell gestört, als seine Spieler in diese platzten und ihn mit einer Bierdusche beglückten. "Eine Sache ist dann in den letzten Spielen dann doch noch aufgefallen. WIr haben keine Gegentore nach Standards mehr kassiert. Das war ja vorher unser Manko. Aber es war auch nur ein kleiner Grundstein vom Ganzen, was uns am Ende die Oberliga gesichert hat. Der Vorsitzende Wolfgang Muth war ebenfalls (natürlich) erleichtert und froh: "WIr hatten in allen Bereichen keine einfache Saison. Es war oft sehr unbequem, Entscheidungen und Maßnahmen wurden ständig von außerhalb angezweifelt und kritisiert. Aber am Ende haben wir unser Ziel sportlich erreicht. Das hat uns ja kaum noch einer zugetraut. Wir haben unser Ziel erreicht. Nicht am grünen Tisch, nicht abhängig von Vereinen, mit denen wir nicht sportlich in einer Klasse waren. Die Mannschaft hat das Ziel selber auf dem Platz erreicht. Das macht uns alle unendlich glücklich. So falsch kann am Ende also doch nicht alles gewesen sein."

In dieser Sekunde ist es geschafft (Foto: Haselbach)Am Badeweiher wurde dann mit den Fans gemeinsam eine Spontanparty gestartet. Sing- und Tanzeinlagen, der eine oder andere Kicker versuchte sich mit einer Rede, was mit steigenden Alkoholpegel auch immer besser und kurzweiliger wurde. Konnte sich Teammanager Engin Yavuzaslan vorher noch vor Bierduschen drücken, so war er dann am späteren abend reif. Mit Currysauce. "War kein BIer mehr da, da habe ich Currysauce genommen. Engin riecht jetzt auch viel besser", der trockene Kommentar von Andre Koch dazu. Egal ob Onucka, "Lu", Grams oder andere. Es wurde mächtig Stimmung gemacht und für Spaß gesorgt. Die Verantwortlichen zogen sich auch dezent nach und nach zurück, die Mannschaft feierte aber weiter. Marko Onucka dachte aber auch schon an das letzte Spiel gegen Hamm: "Wir sind gesichert, die Hammer scheinen schon keine Lust mehr zu haben. Die Zuschauer könnten ein unterhaltsames Spiel am Sonntag sehen. Vielleicht schaffe ich ja endlich wieder einen Hattrick und die Partie geht am Ende 7:6 oder so aus. Für die Zuschauer wäre das klasse." Dann aber schluckte Onucka: "Schreib dat mit dem Hattrick bloß nicht. Mein letzter war in der A-Jugend. Außerdem will ich jetzt keinen Druck mehr haben. Wir nehmen das Spiel ernst, aber ich bin gespannt, wie wir auftreten werden. So ohne Druck." Lachte und verschwand wieder in der Partymeute, die sich schon wieder den nächsten Schabernack ausdachte.

Die VfB-Fans zeigten beim jedem Spiel ihre Farben (Foto: Haselbach)Ein großer Dank der Mannschaft geht noch an die VfB-Fans. Diese haben das Team bei jedem Spiel, egal ob am Badeweiher oder auswärts lautstark unterstützt. "Man muss mal das Verhältnis sehen. Natürlich sind Erkenschwick, Herne, Ahlen oder Gütersloh andere Nummern. Aber was Vereine unserer Größenordnung von den Zuschauern her angeht, haben wir die besten Fans der Liga. Unsere Fans waren überall und haben uns immer angefeuert. Bei vielen Auswärtsspielen hat man nur unsere Fans gehört. Egal, was im Verein gerade ablief, die Mannschaft und der Verein wurden immer unterstützt. Die haben auch einen großen Anteil an unserem Klassenerhalt. Die waren selbst immer da, als wir viele Spiele nicht gewonnen haben. Da kann man nur den Hut vor ziehen und gar nicht oft genug Danke sagen. Wir haben die besten Fans", dachte Andre Koch zu später Stunde auch noch an die Treuesten der Treusten.